"Das schaffst du schon!", "Was soll denn schon passieren?"
Auch wenn Angst häufig keinen rationalen Grund hat, so schert sie sich nicht darum, ob sie plausibel ist. Viele Lehrer, Bekannte und Angehörige, die das erste mal die #Angst wahrgenommen haben, standen oft irritiert vor meiner eigentlich selbstbewussten Tochter. "Du bist doch kein Angsthase!".
Wegreden hilft da leider nicht und solch gut gemeinten Sätze sind in der Regel wirkungsfrei.
Wer Angst hat, leidet. Solche Floskeln kippen nur Öl ins Feuer. Es ist unsere Verpflichtung das Umfeld unserer Kinder zu sensibilisieren und sie zu stärken ihre Angst zu akzeptieren.
Ich vergleiche den Schulbesuch mit einem Sprung von einem Zehn-Meter-Turm im Schwimmbad. Jeden Morgen stehen Kinder wie meine Tochter da oben, schauen runter und sind gefangen. Springe ich oder gebe ich mir die Peinlichkeit vor allen Augen die Leiter wieder runter zu klettern?
Beides keine besonders schönen Situationen, wenn man Angst hat.
Heute weiß ich, dass jeder Gang auf den Sprungturm und damit meine ich natürlich den Gang zur Schule, etwas bei den Kindern hinterlässt. Und ich weiß, dass jede Entscheidung über Kampf oder Flucht, die Richtung der Entwicklung verändern wird. Und zwar jeden Tag.
Ja, so sensibel ist das Thema Schulangst.
Es ist nichts wofür man sich zu schämen hat. Dadurch, dass sie jeden Tag kämpfen, zeigen sie uns wie stark sie sind.
Mutig ist der, der trotz Angst und Panik (versucht) in die Schule zu gehen. Stark sind diejenigen, die nie aufgeben zu kämpfen.
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